Zucht: L107/L184 Teil 1

Autor: Thomas Arnold (Tomsky)

Die L107/184 (es wurden zwei L-Nummern vergeben), auch Brillant-Antennenwelse genannt, zählen zu den schönsten L-Welsen die, aber sehr selten importiert werden. Als Fanggebiete beschreibt die Literatur die Buchten und Lagunen am Rio Demini (Brasilien), wie z.B. den Lago Catibuque, wo sich die Welse an untergetauchtem Holz aufhalten. Was die Nachzucht der Tiere angeht, so sind Informationen spärlich: außer der Angabe, dass diese Art selten nachgezogen wurde, konnte ich nichts finden.


Ein L107/L184 Männchen vor seiner Höhle


Becken und Einrichtung:
Das Becken (Artbecken) hat eine Größe von 50x30x30. Der Bodengrund besteht aus Feinsand. Steine u. Wurzeln (ausgewählt, wie Halbröhren) habe ich vom Rio Negro mitgebracht und als Behausungen für die Männchen dienen selbst getöpferte Tonröhren, die sofort von den diesen bezogen wurden. „Bepflanzt“ ist das Becken mit einem Javafarn, gefiltert wird es über HMF mit Luftheber. Pro Woche erfolgt ein Wasserwechsel zu 30-50% (über Torf und Erlenzäpfchen aufbereitetes Leitungs- oder Regenwasser).

Ernährung:
Die Tiere wurden bei mir 2x täglich hauptsächlich mit ELOS sv.B, gefrosteten Mückenlarven und Wasserflöhen gefüttert.

Zucht:
Obwohl ab und an mal ein Weibchen die Höhle eines Männchens besuchte, dauerte ca. 1 1/2 Jahre bis diese Wildfänge das erste Mal ablaichten. Am Abend des Vortages sah ich beide in der Höhle sitzen, was ja nichts besonderes war. Trotzdem rückte ich die Höhle so zurecht, dass ich diese besser einsehen konnte. Und tatsächlich waren am nächsten Morgen ca. 25-30 Eier an der hinteren Höhlendecke zu sehen. Die Tiere hatten also über Nacht gelaicht. Das Männchen war nun allein in der Höhle und befächelte die Eier stets mit frischem Wasser. Das Weibchen saß wenige cm vom Höhleneingang weg an einer Wurzel.
Da das Becken hinsichtlich der Wasserwerte nicht auf Zucht eingestellt war, wollte ich am nächsten Abend mal die Werte messen, diese waren:
Temperatur: 27,9°C
pH-Wert: 7,3
Leitfähigkeit: 284 µS/cm
Karbonathärte: 3,61
Nitrit, Nitrat, Phosphat: n.n.


Männchen und Weibchen in der Höhle


Das Gelege am 1. Tag.


Das Gelege am 2. Tag.


Das Gelege am 3. Tag. Heute sieht man ganz deutlich wie sich Larven entwickeln.


Das Gelege am 4. Tag.


Das Gelege am 5. Tag.


Das Gelege am 6. Tag. Wie man unschwer auf dem Bild erkennen kann ist es das Ende 🙁
Der Wels hat die Eier aus der Höhle entfernt, die Larven leben nicht mehr.
Nur eine einzige Larve behütet er noch ganz hinten in der Höhle.

Vielleicht habe ich das nächste Mal mehr Glück.
Temperatur: 28,0°C
pH-Wert: 7,5
Leitfähigkeit: 287 µS/cm