pH-Wert Senkung

pH-Wert Senkung über Torf und Erlenzäpfchen

Meist kommt unser Leitungswasser nicht mit den für unsere Fische idealen Parametern aus der Leitung, so dass eine Aufbereitung desselben erforderlich wird. Dies betrifft oft den pH-Wert aber auch die Karbonat- und Gesamthärte, welche nicht unseren Vorstellungen von einem idealen Wasser für die Tiere entsprechen.
Um nun z.B. den pH-Wert zu senken gibt es mehrere Möglichkeiten. Diese sind u.a. der Einsatz von diversen Säuren auf die ich hier aber nicht näher eingehen will, da ich mich für eine andere Variante entschieden habe: die Filterung des Austauschwassers über Torf (Torfprobe beachten) und Erlenzäpfchen sowie das Mischen mit aufgefangenem Regenwasser.

Zugabe von Erlenzäpchen

Die Zäpfchen der Schwarzerle (Alnus
glutinosa
) kann man im Herbst und Winter sammeln. Die Schwarzerle – Baum des Jahres 2003 – steht meist an Bächen. Für die Wasseraufbereitung verwendet man die trockenen braunen Zäpfchen, die man im Spätherbst in fast getrocknetem Zustand (rechts im Bild) ernten kann.


Eine Hand voll Erlenzäpfchen, wie ich sie in die Torfbombe gebe. Die kleinen Ãste zu entfernen ist nicht notwendig.


Erlenzäpfchen und auch Torf geben dem Wasser eine leichte Braunfärbung, die jedoch bei weitem nicht so extrem wie hier im Bild ausfällt, denn bei dieser Probe wurden 5 Zäpfchen in nur 100ml Wasser gegeben.


Gärtnertorf, sogenannten Hochmoortorf bekommt man günstig in 60l-150l Säcken im Gartenbedarf (z.B. Baumärkte). Vor dem Einsatz sollte der Torf jedoch unbedingt einer Torfprobe unterzogen werden. Für die Aufbereitung von 500l Wasser gebe ich ca. 3-5l Torf und eine Handvoll Erlenzäpfchen in die Torfbombe (nach Krause 1l Torf auf 100l Wasser).


Die Torfbombe besteht aus einem Abflussrohr (Länge 580mm, Durchmesser 160mm). Sie ist einfach in eine der 2 miteinander verbundenen 300l-Regentonnen gehängt, die bei mir im Heizungskeller stehen und in denen ich das Leitungswasser aufbereite. Aus der ersten Tonne pumpt eine kleine Eheim-Pumpe das Wasser in die Torfbombe, die in der 2. Regentonne hängt.


Das Wasser läuft langsam durch die Erlenzäpfchen und den Torf, bevor es unten an der Torfbombe durch die 25mm-Bohrungen wieder austritt. Damit kein Torf durch die Bohrungen in die Regentonnen gelangt, ist am Boden vor den Bohrungen ein 5cm-Schicht „Hamburger Mattenfilter“ eingelegt.


Die Torfbombe hängt in einer der Regentonnen. Das Ausgangswasser hat folgende Werte: pH-Wert 7,8, Leitfähigkeit 530µS/cm, Karbonathärte 10,6°. Bereits nach 4 Stunden Filterung über die Torfbombe ergeben sich diese Werte: pH-Wert 6,7, Leitfähigkeit 450µS/cm, Karbonathärte 7,5°. Da die Regentonnen auch mit den Regenrinnen des Hauses verbunden sind kann ich das Wasser vor der Filterung auch mischen.
Achtung: der Torf ist nach ca. 8h verbraucht, was man durch einen Anstieg der Leitfähigkeit leicht feststellen kann (also raus mit der Torfbombe oder frischen Torf einfüllen)


Wenn also die Hälfte des Wassers als Regenwasser und die andere aus der Leitung kommt ergeben sich folgende Werte: pH-Wert 7,2, Leitfähigkeit 320 µS/cm, Karbonathärte 7,8° und nach 4 Stunden Filterung über die Torfbombe: pH-Wert 6,5, Leitfähigkeit 150 µS/cm, Karbonathärte 3,6°. Durch eine größere Torfbombe und mehr Torf kann man diese Wirkung durchaus noch verbessern.