Planung und Einrichtung des 650 Liter Gesellschaftsbeckens

Planung und Einrichtung des 650 Liter Gesellschaftsbeckens


19.12.2003

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Foto Datum Ereignis
11.05.03
Das Untergestell sollte eine ansprechende Optik bei geringem Gewicht haben. Ich entschied mich für die Verwendung von Aluprofilen. Diese bestellte ich unter Angabe der genauen Maße bei malawisee.com. Später soll der Unterbau mit getöntem Glas verkleidet und mit Einlegeböden ausgestattet werden.
30.09.03
Die Aluprofile und Verbinder mit Stahlkernen kamen perfekt zugeschnitten, entgratet und verpackt – dickes Lob an malawisee.com. Für den Zusammenbau braucht man nur einen Gummihammer und die vorher angefertigte Zeichnung (um den Überblick zu behalten).
30.09.03
Unter das Untergestell habe ich eine 18mm dicke Multiplexplatte gelegt. So wird das Gewicht gut verteilt und das Gestell kann sich nicht in den Teppichboden oder in den Estrich drücken. Auf das Gestell kam noch eine solche Platte und eine 5mm dicke Aquarienunterlage aus Schaumstoff. Das Becken sollte absolut eben stehen.
04.10.03
Als Bodengrund verwendete ich feinen Quarzsand (Körnung 0,1-0,4mm). Ich wollte eine 8cm dicke Schicht einbringen. Das entspricht etwa 150kg. Gewaschen wurde der Sand in einer Mörtelkiste. Das Prinzip ist einfach: Kiste ankippen, den Sand mit einem scharfen Wasserstrahl aufwählen, Wasser langsam ablaufen lassen, die Kiste in die entgegengesetzte Richtung neigen und den Vorgang 3-4x wiederholen.
04.10.03
Trotz gutem Auswaschens stellte sich beim Einlassen der ersten 200l Wasser der bekannte „Nebel des Grauens“ ein. Dies störte mich jedoch weniger, da ich aus Erfahrung wusste, dass sich der Nebel alsbald legen würde. Nicht wenige Aquarianer waschen diesen Sand Überhaupt nicht, sie haben einfach etwas mehr Geduld bis die Trübung verschwindet.
04.10.03
Bei der Einrichtung und Bepflanzung des Beckens stand mir mein Bruder zur Seite. Unter Berücksichtigung meiner Wünsche und dem Ziel ein Südamerikabecken einzurichten, erstellten sie einen Pflanzplan und suchten erlesene Moorkienwurzeln sowie Pflanzen für mein Becken aus. Zur Bepflanzung wurde eine Pflanzpinzette mitgeliefert – alles was ich nun zu tun hatte, war Pflanzen und Wurzeln nach dem Pflanzplan „in aller Ruhe und Gelassenheit“ in Position zu bringen.
07.10.03
Die Pflanzen kamen allesamt aus der Pflanzengärtnerei Hans Barth Dessau. Diese Gärtnerei ist bekannt für die Zucht von Amazonas-schwertpflanzen (Echinodorus), sie hat bereits neue Arten hervorgebracht. Bei mir konnte die gelieferte Ware bei ihrem ersten Anblick und nach einigen Tagen im Becken noch für Erstaunen sorgen: lauter kräftige (z.T. Mutterpflanzen) Pflanzen, die bereits nach 5 Tagen Blüten zeigten und Ableger bildeten.
07.10.03
Im Einzelnen waren zur Bepflanzung vorgesehen: Alternanthera reineckii (3 Töpfe), Bacopa caroliniana (5 Töpfe), Bolbitis heudelotii (2 Töpfe), Echinodorus magdalenensis (15 Töpfe), Echinodorus decumbens (3 Töpfe), Eleocharis vivipare (3 Töpfe), Eleocharis acicularis (10 Töpfe), Ludwigia glandiosa (3 Töpfe), Heteranthera zosterifolia (5 Töpfe) sowie Echinodorus bleheri, Vallisneria spiralis und Vesicularia dubyana aus meinem Bestand.
07.10.03
Die Pflanzen erhält man meist in Körben und deren Wurzeln stecken dicht in Steinwolle. Diese ist so gut wie möglich zu entfernen, was natürlich bei dieser Menge einige Stunden Arbeit bedeuted. Mit Pinzette und Bürste unter fließendem Wasser wird die Steinwolle entfernt und falls vorhanden faulige Wurzeln entfernt. Dabei können die Wurzeln auch etwas zurück geschnitten werden.
07.10.03
Ins Becken gebracht wurden ausschließlich Pflanzen ohne Reste von Steinwolle und absolut sauberen Wurzeln. Bei der Einrichtung meines Beckens hat dies 3 Abende gedauert. Allein bei den Nadelsimsen (Eleocharis acicularis) habe ich schon mal pro Pflanze 10min gebraucht, da die feinen Wurzeln gut mit der Steinwolle verwachsen waren. Lohn der Arbeit sind keine fauligen Wurzeln und Steinwollereste im Boden.
12.10.03
Nach 5 Tagen hatte ich das Becken komplett bepflanzt, die ersten Pflanzen blühten und bildeten Ableger (Echinodorus und Eleocharis). Das Wasser zeigt noch etwas Trübung, dies wird sich aber mit steigender Filterwirkung geben. Befüllt wurde das Becken mit Regenwasser, es stellten sich folgende Werte ein: Temperatur 24,3°C, pH-Wert 7,6, Leitfähigkeit 161 µS/cm, Karbonathärte 2,22 °d. Durch Filterung des Austauschwassers Über Torf wird der pH-Wert noch langsam auf 6,9-7,2 gebracht.
23.11.03
Um den sich ansiedelnden Bakterien im „Hamburger Mattenfilter“ während des Einfahrens schon mal eine Aufgabe zu geben, dosierte ich Ammonium. Nach 6 Wochen setzte ich 15 Corydoras sp. cf. melanistius „Type Manaquiry“, 4 Ancistrus sp., 18 halbwüchsige Skalare ein. Alle Tiere stammen aus meinen Nachzuchten.
23.11.03
Der Bodentrupp von 15 Corydoras sp. cf. melanistius „Type Manaquiry“, wird nach und nach auf 30-40 Tiere aufgestockt. Die Anzahl der Skalare wird auf die schönsten 2 Paare reduziert. Eventuell kommt noch ein Schwarm Apistogramma hinzu.
19.12.03
Nach 2 Monaten sind auch die Pflanzen gut gewachsen und müssen nun jede Woche gekürzt werden. Gedüngt wird regelmäßig beim allwöchentlichen Wasserwechsel. Ich verwende Eisendünger aus Fetrilon (4ml/100l) und Kaliumdünger aus Pottasche (2ml/100l). Die Wasserwerte sind zur Zeit: Temperatur 26,9°C, pH-Wert 7,4, Leitfähigkeit 271 µS/cm, Karbonathärte 3,89°d.
28.03.04
Nach 6 Monaten ohne nennenswerten Problemen wollte ich nur mal eine aktuelles Foto reinstellen. Derzeitiger Besatz: 3 Pärchen Skalare (eines hat das Revier links im Becken, das Zweite in der Mitte und das Dritte rechts), 2 Garra taeniata, 5 junge Sturisoma festivum und ca. 20 Corydoras sp. cf. melanistius „Type Manaquiry“ – bis auf die 2 Garra taeniata sind alles eigene Nachzuchten.
Foto Technik Technische Details
Filterbecken
Das Aquarium (180x60x60, 650l) mit Filterbecken (57x50x45, 128l)
Beleuchtung
Zur Beleuchtung sollte eine „Giesemann 260 surise“ in der Farbe „ozeanblau-mineraleffekt“ zu Einsatz kommen. Bei einer Lichtausbeute von 4x58W bietet sie neben Zeitsteuerung auch Sonnenaufgangs- Sonnenuntergangs- und Wolkensimulation.
CO2-Düngung
Bei der CO2-Dosierung für die Düngung der Pflanzen entschied ich mich für ein System von ELOS: ein CO2-Reaktor, ein Blasenzähler und ein CO2-Dauertest aus mundgeblasenem Glas.
Heizung
Beinahe alles Zubehör wie Jäger-Heizer (2x250W), PVC-Fittings und Filtermatten (Hamburger Mattenfilter) bestellte ich bei Aquaristik-Shop-Aue.